Prämien für Girokonten: 7 Tipps für Sparfüchse

Ob Geldprämie, Startguthaben oder Sachprämie: Sowohl Filial- als auch Online-Banken buhlen mit Lockangeboten um neue Kunden. Die Verlockung ist groß, doch ein sorgfältiger Blick ins Kleingedruckte kann sich lohnen. Leider halten nicht alle Anbieter, was sie versprechen. Lesen Sie hier, worauf Sie achten sollten.

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1. Kosten prüfen

Zwischen 25 und 100 Euro Bonus gibt es bei vielen Prämien-Angeboten für einen Girokontowechsel. Was zunächst verlockend klingt, kann sich auf Dauer als teures Angebot entpuppen. Der Verbraucherratgeber zum Thema Girokonten mit Prämie hat den Markt unter die Lupe genommen und bringt die Faktenlage auf den Punkt:

„Je attraktiver die Konto-Prämie ausfällt, desto höher sind die Anforderungen für einen Prämienerhalt. Bei besonders ansprechenden Angeboten lohnt es sich doppelt, genau hinzusehen und möglichst viele Angebote zu vergleichen.“

Die Ankündigung einer reizvollen Prämie ist beispielsweise kein Garant für ein kostenloses Girokonto. Lesen Sie die Angaben zu Posten wie Kontoführungsgebühren, Karten- sowie Transaktionskosten (z. B. Überweisungen und Daueraufträge) deshalb gründlich.

2. Mindestgeldeingang klären

Viele Prämien für Girokonten sind mit einem Mindestgeldeingang pro Monat verbunden. Landet diese Summe nicht auf dem Konto, gibt es keine Prämie. In welchem Zeitraum der monatliche Geldeingang in entsprechender Höhe erfolgen muss, ist ebenfalls unterschiedlich.

3. Kreditkartenumsätze als teure Voraussetzung

Einige Prämien sind stattdessen oder zusätzlich an einen bestimmten Kreditkartenumsatz gebunden. Erzielen Kontoinhaber diesen Umsatz nicht, bleibt die Prämie aus. Da gerade mit Kreditkarten erhöhte Kosten einhergehen können, muss dabei besonders kritisch kalkuliert werden, ob sich die Prämie lohnt.

4. Ohne Werbung, kein Bonus?

Womöglich ist der Boni beziehungsweise die Prämie auch an eine erfolgreiche Freundschaftswerbung geknüpft. Erst, wenn ein weiterer Kunde generiert wird, erhält der Werbende die Prämie als Belohnung. Bei derartigen Angeboten sind die Bedingungen zum Teil umständlich.

5. Sachprämien müssen zum Bedarf passen

Auch Sachprämien üben auf viele Menschen eine Anziehungskraft aus und werden von Banken gezielt zum Werben für ihre Kontomodelle eingesetzt. Damit die Prämie tatsächlich Freude und nicht zusätzlich Arbeit bereitet, sollte sie zum Bedarf passen. Ein Girokonto mit einem Fahrrad als Prämie macht für Menschen, die am liebsten mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sind, wenig Sinn. Teilweise werden die Angebote aber dennoch angenommen, weil sich die Sachprämien schließlich verkaufen lassen. Haben Sie jedoch wenig Zeit und Muße, um den Verkauf abzuwickeln, sollten Sie sich besser für ein Kontomodell mit passender Prämie entscheiden. Womöglich haben Sie an Prämien wie Mobilgeräten oder Gutscheinen deutlich mehr Freude.

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6. Bankautomaten vorhanden?

Heben Sie häufig an unterschiedlichen Orten Geld ab, sollte Ihr neues Girokonto dies ohne erhebliche Kosten ermöglichen. Bei vielen Online-Banken gibt es allerdings immer weniger Geldautomaten für das kostenlose Geldabheben. Vergleichen Sie die Angebote auch dahingehend, was Bargeldabhebungen kosten.

7. Verzicht auf Filialen spart Bares

Benötigen Sie keine persönliche Beratung in einer Bankfiliale, sind Konten von Direktbanken häufig die günstigere Lösung. Durch den Verzicht auf ein teures Filialnetz können diese Banken ihren Service günstiger anbieten. Da jedoch nicht alle Kreditinstitute die Einsparungen direkt an die Kundschaft weitergeben, lohnt sich ein kritischer Blick auf die konkreten Konditionen.

Zeit lassen und vergleichen

Entscheiden Sie sich nicht vorschnell für Konten mit Prämie und verhindern Sie mögliche finanzielle Nachteile durch versteckte Kosten. Lesen Sie in Ruhe nach, welche Kosten mit dem Konto verbunden sind und welche Voraussetzungen Sie für den Prämienerhalt erfüllen müssen. Entsprechen die Bedingungen Ihren Vorstellungen, können Sie mit einem Kontowechsel zum Teil viel Geld sparen und die Prämie als attraktives Extra betrachten.

Extratipp für Schufa-Einträge!

Benötigen Sie demnächst beispielsweise einen Immobilienkredit und haben keine optimale Bonität, sollten Sie das Eröffnen zusätzlicher Konten sowie Kreditkarten überdenken. Beides kann den Schufa-Score negativ beeinflussen und Ihre Chancen auf Fremdkapital erheblich schmälern. Nähere Informationen zum Scoring finden Sie auf der offiziellen Internetpräsenz der Wirtschaftsauskunftei.

Dass die Bewertung durch die Schufa nicht immer berechtigt ist, zeigt der NDR in dieser Reportage:

Sollten Sie den Verdacht haben, dass unberechtigte Einträge Ihre Bonität beeinflussen könnten, beantragen Sie direkt bei der Schufa eine kostenlose Datenkopie im Internet zur Prüfung sämtlicher Eintragungen.

Bilder: StockSnap (Geschenk), rupixen (Kreditkarte) unter pixabay.com